Dienstag, 26. April 2011

Osterhase, Weihnachtsmann und Depotstruktur

Der Osterhase hatte mal wieder keine coole Mille für mich bei Mutti im Garten versteckt. Daher habe ich nun endgültig beschlossen meine Hoffnungen ab sofort weder in den Weihnachtsmann noch in den Osterhasen zu setzen (wobei der gute Weihnachtsmann bislang immer etwas generöser war).

Bevor ich weiter über sagenumwobene Kreaturen fabuliere, schreibe ich lieber über meine Depotstruktur, da ich mir das schon seit geraumer Zeit vorgenommen hatte. Dass ich mein finanzielles Heil bislang hauptsächlich in Aktien suchte, hat einen guten Grund: Es ist unheimlich einfach ohne großes Kapital damit anzufangen dieses für sich arbeiten zu lassen. Okay...
okayok..
ay... sooooooooo verdammt einfach ist es dann doch nicht. Man muss sich mit der Materie schon ein wenig beschäftigen und schließlich eine (oder mehrere) Strategie(n) festlegen. Browsed man zu dem Thema Aktienstrategie durch das weltweite Web, dann findet man alles Mögliche. Dividendenstrategie, Trendfolgestrategie, Umkehrstrategie, Sell in Summer, Top Flop, Value, Growth, etc. pp.

Strategisch bedeutet für mich immer mittel- bis langfristig. Ich versuche also ein Konzept für mich zu finden, nach welchem ich anlege und welches ich nicht wochenweise hinterfrage. Welche der ganzen Strategien eignet sich hier? Dafür muss man schauen wie sich die Strategien in der Vergangenheit geschlagen haben und man muss sich Gedanken machen, ob man einen ähnlichen Verlauf auch in der Zukunft erwartet. Vielleicht ist es aber auch zu wenig nur auf eine Strategie zu vertrauen?! Möglicherweise sollte man ja nicht nur bei Unternehmen, die man im Portfolio hält, sondern auch bei Strategien diversifizieren.


Welche Strategien waren in der Vergangenheit erfolgreich bei der Geldvernichtung Geldvermehrung? Dazu gibt es viel Literatur und auch im Internet findet man Antworten auf diese Frage. Wenn man die letzten 30 Jahren in Betracht zieht, haben beispielsweise die Top-Flop-, die Dividenden- und die Wachstumsstrategie im Vergleich zu diversen Indizes (auch dem Dax) überperformed.


Ich für meinen Teil habe mich entschieden zwei Depots zu führen. In dem einen "probiere" ich die Dividendenstrategie und das andere, wesentlich kleinere Depot, nutze ich zum zocken für Studienzwecke. ;) In dem Dividendendepot finden sich zwei Telekommunikationswerte, ein Versorger, ein Immobilienunternehmen, ein Erdgasproduzent, eine Marketingagentur, einen Anbieter für Sicherheitslösungen, ein großer Nahrungsmittelhersteller, ein Chemie- und Pharmakonzern und ein ausschüttender Divi-Fonds.


Zu guter Letzt habe ich noch ein wenig Sondermüll im Depot. Hier gilt mein Dank insbesondere der Deutschen Bank und deren Partner DWS. Der Top-Performer ist der DWS Technologie Typ O, den ich für schmale 219,32 Euro pro Anteil erwerben durfte. Wer mal herzlich lachen möchte, der klickt hier! In zartem Studentenalter wurde mir dieser DWS Kot Fond angeboten und gesagt, dass das eine super Sache sei, wenn ich einen langen Anlagehorizont habe. Man brauche das gar nicht beobachten, einfach kaufen, liegen lassen und nach 30 Jahren durch die Gegend laufen und Leuten mit der Schrotflinte den Kopf wegschießen dann nur freuen.


Ich habe mich dann nach nur 10 Jahren doch eher geärgert und vermute, dass hierdrinn ein Großteil meiner Motivation verborgen liegt mich selbst mit meinen Finanzen zu beschäftigen. Deswegen realisiere ich den Verlust auch nicht; der Technologie Typ O ist mein persönliches Mahnmal.


Strategie hin oder her - besser als das kann ich es in jedem Fall. 

10 Kommentare:

  1. ETF schlägt sie alle... da kommt keine andere Strategie mit. OK, ETFs sind unsexy, aber wenigstens funktionierts :)
    Übrigens: du scheinst ein klassischer Fall von home-bias zu sein.

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  2. finde etf´s gar nicht unsexy. ich hatte bei meiner divi fondsuche auch mit einem dividenden-etf geliebäugelt (im übrigen dank deinem blog, da ich mich vorher nie mit etf´s beschäftigt hatte).

    du hast recht. bin tatsächlich ein fall von home-bias was mein dividendendepot angeht. der grund sind die ausländische steuern auf die ausgeschüttete dividende. nestlé und eni sind momentan die einzigen dividendenstarken papiere in meinem depot deren sitz im ausland liegt. freue mich jetzt schon darauf die kohle wieder zurückzufordern (http://www.estv.admin.ch/d/vst/dokumentation/form_ausland.htm). das scheint mir eine menge spass zu machen. :)

    im meinem versuchsdepot liegen dann auch kleine positionen ausländische aktien, nebenwerte und ein aktiv gemanagter emerging markets fond.

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  3. Dividenen-ETF ist ja schon wieder ein Widerspruch in sich. ETFs sind dazu geeignet, den Gesamtmarkt kostengünstig abzudecken. Je globaler, desto besser. Wenn du dann dazu noch ein paar andere Assetklassen packst (zb festverzinsliche Staatsanleihen, Rohstoffe (wenns denn sein muss)) dann passt das langfristig. Alles andere ist teures pillepalle (meine Meinung)

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  4. hey romsdalen, du wirst definitiv mehr ahnung von etf´s haben als ich. dennoch bin ich nicht der ansicht, dass etf und dividende ein widerspruch in sich ist. du wirst natürlich nun sagen, dass der hauptsinn in der diversifikation liegt und das man gerade vor dem hintergrund sehr umfassend aufgestellt sein sollte. was wenn ich nun aber schon an diversifikation über aller herren länder und an die dividendenstrategie, nicht aber an beispielsweise rohstoffe und staatsanleihen, glaube? dann kann ich doch mit einem solchen produkt und der schlanken kostenstruktur meine anlagestrategie weiterverfolgen. es gibt ja auch gute gründe dafür, dass man nicht jede assetklasse, jeden industriezweig oder jede region in seinem depot haben möchte. einen guten grund gibts natürlich immer - diversifikation. wie auch immer... muss mich definitiv noch mit dem thema intensiver befassen bevor ich da richtig mitdiskutieren kann.

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  5. Du wirfst da verschiedene Dinge durcheinander: nämlich Anlagestrategie und Assetklasse.
    "(was wenn ich nun aber schon an diversifikation über aller herren länder und an die dividendenstrategie, nicht aber an beispielsweise rohstoffe und staatsanleihen, glaube? )"
    Zunächst solltest du dich für eine Alnagestartegie entscheiden, aktiv oder passiv?
    Wenn aktiv, dann meinetwegen Dividenen-, Wachstums- oder Wasweissichstrategie.
    Wenn passiv, dann rate ich dir zu ETF. Damit istd er Zug Richtung Dividendenstrategie aber abgefahren. Als zweite Frage solltest du dir die Assetgruppierung zur Brust nehmen. Also, für oder gegen diverse Regionen, für oder gegen Rohstoffe, für oder gegen Staatsanleihen-ETFs etc.
    Klar gibts famose Anlageprodukte, die sich ETF-Dividenedengedöns nennen. Das hat dann aber nix mehr mit ner passiven und überlegenen Anlagestrategie zu tun, sondern ist schon wieder was verkapptes aktives. Aber zur Zeit verkauft sich natürlich alles mit ETF im Namen wesentlich besser...

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  6. moin, finds echt gut, dass du deine kritik unverblümt raushaust. bringt mir auch mit sicherheit mehr, wenn jemand den finger in die wunde bohrt als ein "find ich toll. viel glück bei deinem ziel". ich habe keine personen im freundeskreis, die sich mit der materie beschäftigen. daher ist es in jedem fall erfreulich und mehr als ich von meinem blog erwartet habe, dass es menschen gibt, die sich das genauer anschauen und einem zu denken geben.

    nur eine kurze frage (auch wenn ich deine antwort bereits zu kennen glaube): was für eine anlagestrategie würdest du wählen, wenn du (jetzt folgt eine prämisse, die vermutlich nicht auf dich zutrifft) weder von rohstoffen noch von staatsanleihen überzeugt wärest? danke

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  7. Hallo Jungs,
    darf ich mich in die Diskussion einmischen oder ist die schon als beendet erklärt?
    Es gibt keinen „Widerspruch in sich“ bei Dividenden-ETFs!
    Die ETFs versuchen eine definierte Benchmark eins zu eins nachzubilden. Es geht nicht darum die größte Diversifikation zu erreichen, sondern so synchron wie es geht mit der Benchmark zu schwimmen.
    Je nach Benchmark unterscheidet man:
    ETFs auf marktbreite Indices (DAX)
    ETFs auf Branchenindices (Pharma, Banken)
    ETFs auf Regionenindices (Emerging Markets)
    ETFs auf Strategieindices! Darunter verbirgt sich auch Dividendenstrategie. In Benchmark sind die dividendenstärksten Aktien vertreten. Der Sinn ist hier wiederum nicht den Durchschnitt (dieser dividendenstärksten Aktien) zu übertreffen, sondern mit dem Durchschnitt parallel zu schwimmen. Hier wird auch passiv vorgegangen!

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  8. @C
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  9. hi andi, danke für die kommentare. hier sind diskussionen nie zu ende geführt. jeder der hier seinen senf dazu geben möchte kann das immer gerne machen.

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